Allgemeines zum Thema Pädagogik
Pädagogik (von griechisch pais "Knabe, Kind" und agogein "führen") ist die traditionelle Bezeichnung für die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Bildung und Erziehung befasst. Synonym dazu wird auch der Begriff ’’Erziehungswissenschaft’’ benutzt. Ihr kommt die Doppelrolle zu, sowohl Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen, als auch – als Handlungswissenschaft – darüber zu reflektieren, wie Bildungs- und Erziehungspraxis gestaltet und verbessert werden kann. [...]
Bis heute ist der wissenschaftstheoretische Standort der Pädagogik als Erziehungswissenschaft umstritten: Arbeitet sie mit eher geisteswissenschaftlichen Methoden, etwa der Hermeneutik, oder eher naturwissenschaftlichen Methoden, der systematischen Beobachtung und statistischen Erfassung von Zusammenhängen? Oder geht es ihr letztlich um die Reflexion und Anleitung pädagogischen Handelns in der Praxis?
Die heftige Auseinandersetzung der verschiedenen Positionen in den 1960er und 1970er Jahren ist der Einsicht gewichen, dass sich die Pädagogik als Erziehungswissenschaft durch die Vielfalt ihrer Zugänge charakterisiert und auszeichnet. So gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge beschreibender, erklärender und normsetzender Art, aber auch eigenständige Beiträge der angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Psychologie, die sich im Sinne eines Ergänzungsverhältnisses verstehen lassen (vgl. Erziehungssoziologie, Pädagogische Soziologie und Pädagogische Psychologie).
Inhaltlich hat die Pädagogik über lange Zeit die Schule als Bildungsinstitution und Raum für Lernen und Lehren fokussiert. Mit der zunehmenden Ausweitung des Blicks auf alle Alterstufen und Lernräume des Menschen hat sich – zumindest in der Forschung – die Ausrichtung der Erziehungswissenschaft wesentlich verändert. Mit dem Begriff des lifelong learning bzw. Lernen im Lebenszyklus verbindet sich die Erkenntnis, dass Lernen nicht auf den Bereich der Schule konzentriert ist, sondern ein lebenslanger Prozess ist, der auch ausserhalb von Institutionen - auch mit Medien - stattfindet. An vielen Hochschulen werden deswegen verstärkt Studiengänge mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung / Weiterbildung / Neue Medien angeboten, da sich in diesen Bereichen zunehmend und in besonderer Weise neue Aufgaben für Pädagog/innen stellen. Allerdings wird der Begriff "Pädagogik" (griechisch für Knaben-Führung) für die Zielgruppe "Erwachsene" in Frage gestellt und teilweise z.B. durch den - gleichwohl ebenfalls umstrittenen -Begriff Andragogik (Männer-Führung) ersetzt.
Im Englischen wird Pädagogik / Erziehungswissenschaft(en) meist als Educational Science (s) oder kurz Education bezeichnet. Bei der Übersetzung von Education ins Deutsche ist zu beachten, dass es meistens Ausbildung und Erziehung bedeutet. Eine Eigenart des Deutschen wird im Wort Bildung sichtbar, für das es im Englischen keine Entsprechung gibt. Die Diskussion über Bildung und Bildungstheorie ist deswegen außerhalb des deutschsprachigen Raumes teilweise schwer zu vermitteln.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagogik, 14.07.05, 20:36 Uhr
Bis heute ist der wissenschaftstheoretische Standort der Pädagogik als Erziehungswissenschaft umstritten: Arbeitet sie mit eher geisteswissenschaftlichen Methoden, etwa der Hermeneutik, oder eher naturwissenschaftlichen Methoden, der systematischen Beobachtung und statistischen Erfassung von Zusammenhängen? Oder geht es ihr letztlich um die Reflexion und Anleitung pädagogischen Handelns in der Praxis?
Die heftige Auseinandersetzung der verschiedenen Positionen in den 1960er und 1970er Jahren ist der Einsicht gewichen, dass sich die Pädagogik als Erziehungswissenschaft durch die Vielfalt ihrer Zugänge charakterisiert und auszeichnet. So gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge beschreibender, erklärender und normsetzender Art, aber auch eigenständige Beiträge der angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Psychologie, die sich im Sinne eines Ergänzungsverhältnisses verstehen lassen (vgl. Erziehungssoziologie, Pädagogische Soziologie und Pädagogische Psychologie).
Inhaltlich hat die Pädagogik über lange Zeit die Schule als Bildungsinstitution und Raum für Lernen und Lehren fokussiert. Mit der zunehmenden Ausweitung des Blicks auf alle Alterstufen und Lernräume des Menschen hat sich – zumindest in der Forschung – die Ausrichtung der Erziehungswissenschaft wesentlich verändert. Mit dem Begriff des lifelong learning bzw. Lernen im Lebenszyklus verbindet sich die Erkenntnis, dass Lernen nicht auf den Bereich der Schule konzentriert ist, sondern ein lebenslanger Prozess ist, der auch ausserhalb von Institutionen - auch mit Medien - stattfindet. An vielen Hochschulen werden deswegen verstärkt Studiengänge mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung / Weiterbildung / Neue Medien angeboten, da sich in diesen Bereichen zunehmend und in besonderer Weise neue Aufgaben für Pädagog/innen stellen. Allerdings wird der Begriff "Pädagogik" (griechisch für Knaben-Führung) für die Zielgruppe "Erwachsene" in Frage gestellt und teilweise z.B. durch den - gleichwohl ebenfalls umstrittenen -Begriff Andragogik (Männer-Führung) ersetzt.
Im Englischen wird Pädagogik / Erziehungswissenschaft(en) meist als Educational Science (s) oder kurz Education bezeichnet. Bei der Übersetzung von Education ins Deutsche ist zu beachten, dass es meistens Ausbildung und Erziehung bedeutet. Eine Eigenart des Deutschen wird im Wort Bildung sichtbar, für das es im Englischen keine Entsprechung gibt. Die Diskussion über Bildung und Bildungstheorie ist deswegen außerhalb des deutschsprachigen Raumes teilweise schwer zu vermitteln.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagogik, 14.07.05, 20:36 Uhr
SarahK - 14. Jul, 20:28
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